Signal für die Pressefreiheit! ZEIT-Stiftung in Hamburg


Gerd Bucerius-Förderpreise Freie Presse Osteuropas 2010 verliehen
Im Kaisersaal des Hamburger Rathauses wurden die Gerd Bucerius-Förderpreise Freie Presse Osteuropas 2010 verliehen. Der russische Schriftsteller Viktor Jerofejew unterstrich in seiner Festrede: „Der Journalist, der die Staatsmacht kritisiert, ist im postsowjetischen Raum eine neue, noch nicht sicher beherrschte Rolle. Die Reaktion ist unberechenbar.“

Sieben osteuropäische Journalisten und Medien zeichnete die ZEIT-Stiftung* mit insgesamt 80.000 € aus: Arsenjevskije vesti und Mikhail Beketov aus Russland; Borisowskije nowosti aus Belarus; Edik Baghdasaryan aus Armenien; Shahvalad Chobanoglu und ANTV aus Aserbaidschan
und Liberali aus Georgien.

Prof. Dr. Karin von Welck, Hamburgs Kultursenatorin, würdigte die Journalisten: „Sie haben über Jahre die Worte Demokratie und Freiheit täglich mit Leben gefüllt, haben Widerstände aushalten müssen, die unser Vorstellungsvermögen überschreiten. Sie und Ihre Arbeit sind für uns in der Pressemetropole Hamburg das sichtbare Zeichen dafür: Kritische und wahrhaftige Berichterstattung zu leisten, auch gegen größte Widerstände, ist der Mühe wert.“

Der russische Schriftsteller Viktor Jerofejew unterstrich in seiner Festrede “Geburt und Tod des Wortes”: „In Russland gibt es eine Grenze zwischen zulässiger und unzulässiger Kritik. Letztere beginnt da, wo die Kriminalität der Staatsmacht anfängt. Man kann sich über alles Mögliche auf der Welt empören. Und die russischen Zeitungen sind voll von systemimmanenter Empörung. Doch es gibt ein magisches Wort – Regime. Sagt man Regime – fliegt man raus aus der systemimmanenten Kritik. Man befindet sich bereits außerhalb des Systems, frei von Furcht und wehrlos.“

Quelle: “Die ZEIT-Stiftung”


Verfasst von:
Maria Stroiakovskaya




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